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Samstag, 30.11.24, 00:00 Uhr

Radikal Monochrom

<p>Radikal Monochrom – der Ausstellungstitel verbindet zwei Begriffe der jüngeren Kunstgeschichte, wobei die Monochromie selbst schon eine Wortzusammensetzung aus dem Altgriechischen ist: μόνος (monos) bedeutet «einzig» und χρῶμα (chroma) bezeichnet die Farbe. Die Monochrome Malerei ist eine künstlerische Praxis, in der ein Gemälde einer einzigen Farbe bzw. deren Schattierungen gewidmet ist. Die Monochromie fand ab den 1950er Jahren insbesondere in den Vereinigten Staaten zu einer Blüte und ist in der Sammlung im Kunst Museum Winterthur mit bedeutenden Werken u.a. von Agnes Martin, Robert Mangold oder Robert Ryman erstrangig vertreten.</p>
<p>Radical Painting wiederum nannte sich eine Ausstellung, die 1984 im Williams College of Art in Williamstown, Massachusetts stattfand. Der Begriff wird im Ausstellungskatalog wie folgt erläutert: «The adjective ‹radical› in the title of this assemblage refers to the radices of Painting: paint and color applied to a surface.» («Das Adjektiv ‹radikal› im Titel dieser Werkzusammenstellung bezieht sich auf die Radikale der Malerei: Farbwirkung und Farbmaterie auf einer Oberfläche.») Das hat sich für eine Malerei etabliert, die sich auf die Untersuchung der Erscheinung und Materialität der Farbe konzentriert und sich deshalb weitgehend innerhalb der Monochromie bewegt, wobei der Verzicht auf jegliche Abbildhaftigkeit als gemeinsamer Nenner unterschiedlicher künstlerischer Haltungen gelten darf. Neben einem Anknüpfen an der Autonomiebestrebung der Avantgarde, wie sie bei Olivier Mosset, Rudolf de Crignis, Marcia Hafif und Joseph Marioni spürbar bleibt, liegt der gemeinsame Ansatz, wie die Kuratorin Elisabeth Grossmann feststellte, «in der Kritik an der Beliebigkeit und Verwässerung des heutigen Kunstgeschehens, der Frage nach der Autonomie der Kunst und der Verweigerung jeglicher Information, welche über den Gegenstand oder die Disziplin Malerei hinausweist».</p>
<p>Das Kunst Museum Winterthur gewährt mit Radikal Monochrom einen Einblick in seine Sammlung von Werken, die sich im weitesten Sinne im Bereich monochromer und radikaler Kunst bewegen, und setzt diese in Dialog mit ausgewählten Werken aus Privatbesitz.</p>
<p>Mit:<br>Jo Baer<br>James Bishop<br>Alan Charlton<br>Rudolf de Crignis<br>Marcia Hafif<br>Ellsworth Kelly<br>Joseph Marioni<br>Robert Mangold<br>Agnes Martin<br>Olivier Mosset<br>Robert Ryman<br>Niele Toroni<br>Richard Tuttle<br>Michael Venezia<br>Lawrence Weiner<br>Jerry Zeniuk</p>
<p>Kuratoren: Konrad Bitterli, Lynn Kost</p>

Veranstaltungsort

Kunst Museum Beim Stadthaus
Museumsstrasse 52
8402 Winterthur
https://www.kmw.ch

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